Projekte & Aufgaben

Kreuzotter (Foto: H. Schmidt)

Kreuzottermonitoring

In Kooperation mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst führt die Naturschutzstation seit 2023 ein Monitoring zur selten gewordenen Kreuzotter durch. Und doch - es gibt sie noch im Osterzgebirge, diese scheuen Reptilien, die vor allem durch Zufall zu finden sind. Diese Gewissheit haben wir auch Ihnen und Ihrer Mithilfe zu verdanken: Beobachtungen von Melderinnen und Meldern verschaffen uns einen kleinen Einblick in die Verbreitung der Tiere.

Ihre Mithilfe ist weiterhin willkommen: Melden Sie uns gern Ihre Kreuzotter-Sichtungen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, möglichst mit genauer Standortsangabe (Markierung in Landkarte, GPS-Daten,...). Ein Foto zur Bestätigung ist auch gern gesehen. Schicken Sie Ihre Meldung einfach an: info_at_naturschutzstation-osterzgebirge.de

DANKE!

Hintergrundinfos zur Kreuzotter: Bräunlich oder grau gefärbt (selten schwarz), mit deutlich schwarzem Zacken-Muster auf dem Rücken verschwindet diese Schlange meist flugs im Gebüsch. Sie ist sehr scheu und kommt nur sehr lückenhaft vor. Dort, wo offene Stellen zum Sonnen und genug Beutetiere vorhanden sind, fühlt sie sich wohl. Sie frisst Mäuse, Eidechsen oder Frösche. Und ja, Kreuzottern sind Giftschlangen. Doch sie gehen äußerst sparsam mit diesem Gift um, da sie es für die Jagd brauchen. Nur, wenn sie sehr gestört oder in die Enge getrieben werden, nutzen sie es zur Abwehr. Ein Biss ist für Menschen nicht harmlos, aber auch nicht tödlich. Wenn man ein Tier sichtet – möglichst Abstand halten und auf Wegen bleiben. Feste Schuhe und lange Hosen sind ohnehin eine gute Empfehlung für Wanderungen. Übrigens: Es gibt noch zwei weitere Schlangenarten in der Region, Ringelnattern und äußerst seltene Schlingnattern, die beide ungiftig sind. Die ebenfalls ungiftigen Blindschleichen gehören hingegen eher verwandt mit Eidechsen.

Beim Prüfen eines Haselmauskastens - sind wenigstens Spuren des seltenen Bilchs zu finden? (Foto: H. Schmidt)

Haselmausmonitoring

Gefährdete Arten näher zu erforschen, ist ein wichtiger Baustein unserer Arbeit: Zur Tierart Haselmaus wird ein langjähriges Monitoring durchgeführt. Ziel ist unter anderem, ihr Quartiere anzubieten, da sie auf unbesetzte Höhlen angewiesen ist und diese in vielen genutzten Wäldern heute fehlen. Herauszufinden ist außerdem, ob und wieviele Haselmäuse in einem bestimmten Gebiet vorkommen. Waldflächen eines Partners der Naturschutzstation, des Staatsbetriebes Sachsenforst, werden im Rahmen der Kooperation auch für das Haselmaus-Monitoring im Auge behalten.

Ein Weißstorch mit Jungen im Horst. (Foto: S. Klingner)

Weißstorchmonitoring

Wird ein Weißstorchhorst im Frühjahr besetzt? Wieviele Jungvögel werden hier groß? Das sind die wesentlichen Fragen, um die sich das Weißstorchmonitoring der Naturschutzstation im gesamten Landkreis dreht. Während Weißstörche anwesend sind, heißt es also mehrmals jährlich: Fernglas raus und nachgeschaut, wieviele Schnäbel im Nest sitzen oder stehen. Dazu gehört auch, mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Denn bei Anwohnern sind die Störche oft ein interessanter Bestandteil ihres Alltags im Sommerhalbjahr. Details zu deren Anwesenheit lassen sich dadurch ebenfalls zusammentragen.

Über die jährlichen Bruterfolge lesen Sie in unseren News.

Ein Steinrücken, oder landschaftshistorisch korrekt eine "Steinrücke", wie Lesesteinhaufen im Osterzgebirge genannt werden. (Foto: D. Zieschang)

Mitarbeit am Steinrückenkataster (derzeit abgeschlossen)

Steinrücken sind besonders wertvolle Biotope, bieten sie doch seltenen Arten eine Heimat. Wer hier klarkommen will, muss einerseits Trockenheit, exponierte Wärme im Sommer und Kälte im Winter tolerieren. Seltene Gehölze, die andererseits viel Licht brauchen, sind eine Gruppe von Steinrücken-Liebhabern. Der Wildapfel gehört dazu, auch Rosengewächse (Rosaceae). Solche Pflanzen hier zu erhalten und die Flora auf Steinrücken vor Überalterung zu schützen, ist eine wichtige Aufgabe.

Grundlage dafür ist das sogenannte "Steinrückenkataster". Diese Monitoringaufgabe übernimmt die Naturschutzstation: Welche Bäume, Gehölze usw. wachsen auf bestimmten Steinrücken? Wie entwickeln sie sich - zum Beispiel im Stammumfang? Über längere Zeiträume zu messen, aufzuzeichnen, zu beobachten sind die Haupttätigkeiten. Natürlich zeigt sich dabei auch, ob sich eine typische Fauna eingestellt hat: Eidechsen, Kreuzottern und andere schätzen Steinrücken als Lebensraum.


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Online: https://www.naturschutzstation-osterzgebirge.de/ [Stand: 19.03.2024]