Funktionsweise und Voraussetzungen
Die Heu- und Flächenbörse ist offen für alle Landwirte, die Bergwiesenheu aus dem Projektgebiet (und unmittelbar daran angrenzend) und Grünlandflächen zur Bewirtschaftung anbieten möchten. Interessenten für Heu und Flächen (bspw. zur Beweidung oder Heugewinnung) können in den Angeboten suchen oder ein konkretes Gesuch aufgeben. Sie können sich dafür bei der Börse registrieren. Das Inserieren ist für Anbieter und Interessenten kostenfrei!
Die Heu- und Flächenbörse, initiiert und bereitgestellt durch die Naturschutzstation Osterzgebirge im Rahmen des Projektes „Osterzgebirge entdecken, Flächen pflegen, Gutes schmecken“, sieht sich hierbei als Mittler zwischen Verkäufer und Käufer bzw. Eigentümer und Bewirtschafter.
HEUBÖRSE
Um einen Qualitätsstandard „Bergwiesenheu“ zu gewährleisten, muss das Heu bestimmten Anforderungen genügen: Aufgrund der von Ihnen im Anmeldeformular gemachten Angaben wird Ihr Heu automatisch in eine von drei Kategorien/Klassifizierungen eingeordnet. Diese Einteilung beruht auf Herkunft, Schnittzeitpunkt und Zusammensetzung des Heus – sie stellt explizit kein formalisiertes Qualitätskriterium hinsichtlich Futterwert, Nährstoffgehalt oder bestimmten Inhaltsstoffen dar!
Für Anbieter
Als Anbieter kräuterreichen Bergwiesenheus sollte die Herkunft Ihrer Heuprodukte aus dem Projektgebiet (oder unmittelbar daran angrenzend) stammen. Das Gebiet umfasst die Gemeinden Altenberg, Bad Gottleuba-Berggießhübel, Bahretal, Glashütte, Hartmannsdorf-Reichenau, Hermsdorf/Erzgebirge, Liebstadt, Müglitztal sowie Schmiedeberg im Landkreis Sächsische Schweiz–Osterzgebirge.
Aufgrund der von Ihnen im Inserat gemachten Angaben erfolgt eine automatische Zuordnung Ihres Heus in eine von drei Kategorien:
- kräuterreiches Bergwiesenheu,
- kräuterreiches Heu sowie
- sonstiges Heu
Diese Einteilung beruht auf der Herkunft und der Höhenlage, dem Schnittzeitpunkt und der Artenvielfalt. Sie werden bei der Eingabe Ihres Verkaufsinserates nach den entsprechenden Punkten abgefragt und durchgeleitet.
Höhenlage: Bergwiesen zeichnen sich durch bestimmte Pflanzengesellschaften aus, die typischerweise in Höhenlagen ab etwa 400 – 500m vorkommen. Damit Bergwiesenheu auch solches bleibt, titulieren wir artenreiches Heu aus tieferen Lagen als „kräuterreiches Heu“. Sie bekommen damit die Möglichkeit, auch Heu aus den unteren Lagen des Projektgebietes zu verkaufen, die Käufer im Gegenzug die Sicherheit wirklich Bergwiesenheu zu erwerben.
Einen Anhaltspunkt zur Einordnung Ihrer Flächen nach Höhenlage bekommen Sie auf dieser Kartendarstellung.
Schnittzeitpunkt: Damit Bergwiesen in ihrer Artenvielfalt erhalten bleiben müssen Gräser und Kräuter abblühen und ihre Samen zur Reife bringen. Der Schnittzeitpunkt muss daher nach dem 10. Juni (Höhenlage <400m) bzw. 15. Juni (Höhenlage >400m) liegen, um den Zusatz „kräuterreich“ tragen zu können.
Artenvielfalt: Jede Wiesengesellschaft zeichnet sich durch typische Pflanzenarten, sogenannte „Kennarten“ aus. Diese sind Zeiger für bestimmte Nährstoff- und Bewirtschaftungsfaktoren. Um als „kräuterreich“ zu gelten, muss das Heu mindestens 8 Arten aus der Kennartenliste enthalten. Wir orientieren uns damit an der sogenannten „Ergebnisorientierten Honorierung“ der Förderrichtlinie AuK/2015, Maßnahme GL 1c (mindestens 8 Kennarten). Dies sind keine floristischen Raritäten und auch für Nicht-Botaniker leicht zu erkennen - hier finden Sie eine Übersicht zu den Kennarten und einen übersichtlichen Bestimmungsschlüssel.
Wir bitten um Ihr Verständnis für diese Einteilung Ihres Heus – wir möchten damit die Qualität des Begriffes „Bergwiesenheu“ sichern.
Für Kaufinteressenten
Neben der freien Suche in den Angeboten können Sie im Rahmen eines Gesuchs konkrete Anforderungen für das von Ihnen gesuchte Heu formulieren, beispielsweise zum Schnittzeitpunkt, zur Größe der Ballen, Biozertifizierung oder Liefermöglichkeiten.
FLÄCHENBÖRSE
Die Flächenbörse ist nachträglich ergänzt worden und soll den landwirtschaftlichen Akteuren eine Möglichkeit bieten, sich einen Überblick über Flächen im Einzugsgebiet ihres Standortes zu verschaffen. Daher ist es bei den Gesuchen möglich, die in Frage kommenden Gemeinden auszuwählen. Hier stehen die 9 Gemeinde des Projektgebietes zur Auswahl. Außerdem kann angeben werden, welche Größenordnung die Fläche haben soll und welche Form der Bewirtschaftung gewünscht ist. Weiterhin besteht über die Möglichkeit das Gesuch nach den jeweiligen Vorstellungen zu konkretisieren.
Auf der anderen Seite können ganz konkrete Flächen zur Bewirtschaftung angeboten werden. Dazu besteht zusätzlich die Möglichkeit, die jeweilige Fläche nach Wunsch in einer Karte oder anhand eines Fotos darzustellen.
Die Flächenbörse bietet die Grundlage um mit anderen Akteuren in Kontakt zu treten und sich über die Möglichkeiten auszutauschen. Maßgeschneiderte Angebote kann die Flächenbörse aus Gründen der Bedienfreundlichkeit nicht liefern. An erster Stelle soll stets der Austausch zwischen Landwirten stehen, wofür die Flächenbörse eine initiale Hilfestellung bietet.
Nutzen Sie, um Angebote und Gesuche für Flächen einzusehen die neuen Menüpunkte „Angebote Flächen“ bzw. „Gesuche Flächen“ in der links stehenden Leiste. Möglich ist dies auch ohne Anmeldung. Angebote und Gesuche abgeben können Sie hingegen nach einmaliger Registrierung und Anmeldung unter „Login Heu- und Flächenbörse“.
HAFTUNGSAUSSCHLUSS
Die Naturschutzstation Osterzgebirge e.V. als Betreiber der Heu- und Flächenbörse übernimmt keine Haftung für gemachte Angaben zur Identifizierung der Flächen und zur Klassifizierung des Heus, für dessen Inhaltsstoffe oder mindere Qualitäten sowie Folgeschäden, die aus der Verfütterung des Heus resultieren. Diese, sowie alle geschäftlichen Abwicklungen Flächenvermittlung sowie des Heuverkaufes, sind zwischen Eigentümer und Bewirtschafter bzw. Verkäufer und Käufer zu klären.
Sind Sie mit der vermittelten Fläche, dem erworbenen Heu oder der Kaufabwicklung unzufrieden, bitten wir trotzdem um eine Information, um mit der jeweiligen Partei in Kontakt treten zu können. Unser aller Anliegen sollten zufriedene Nutzer sein!