Quelle: LfULG 2019 (www.umwelt.sachsen.de)
NSG Mittelgebirgs-landschaft um Oelsen
Nur an wenigen Orten des Erzgebirges gedeiht eine solche botanische Fülle wie zwischen Mordgrund und Gottleubatal: 400 Blütenpflanzen- und Farnarten sind hier zu Hause (von etwa 1.000 im gesamten Naturraum Osterzgebirge), außerdem 67 Moos- und 17 Flechtenarten. In den Hainsimsen-Buchenwäldern finden sich Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa), Maiglöckchen (Convallaria majalis), Purpur-Hasenlattich (Prenanthes purpurea) und die namensgebende Schmalblättrige Hainsimse (Luzula luzuloides). An Steilhängen gedeiht eine Vielzahl von Laubbäumen.
Zum häufigeren Anblick der Bergwiesen gehören Bärwurz (Meum athamanticum), Perücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia), Kanten-Hartheu (Hypericum maculatum), Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) u.a.. Seltener lassen verschiedene Orchideenarten, Türkenbund- (Lilium martagon) und Feuerlilien (Lilium bulbiferum) das Botaniker-Herz höher schlagen. Überregionale Bedeutung haben die im NSG vorkommenden, basenreicheren feuchten Bergwiesen (“Pfeifengraswiesen”) mit ihrer außerordentlich großen Artenfülle wie der eindrucksvollen Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica).
Artenreiche Bergwiesen wurden hier schon in den 1920er Jahren schonend bewirtschaftet. Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz hatte zu diesem Zweck große Flächen erworben und verpachtet - damals das zweitgrößte sächsische Schutzgebiet in Sachsen neben der Bastei. Ab 1958 verblieben einzelne Naturdenkmalflächen bzw. teils NSG. 2012 kam die Neuausweisung und wesentliche Erweiterung auf 515 Hektar.
Nach einer wechselvollen Geschichte - auch mit erheblichen Schädigungen - ist die Gegend zu einem Zentrum ökologischer Forschungen geworden, bei denen die Hochschule für Wirtschaft und Technik sowie die Technische Universität Dresden involviert sind.
Weiterführende Informationen zur Nutzungsgeschichte, Flora und Fauna können unter der Internetseite der Grünen Liga Osterzgebirge e.V. nachgelesen werden.