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  • Arbeitseinsatz auf "Wiese an der Bahnlinie"

Auf der "Wiese an der Bahnlinie" werden Lupinen entfernt, die die heimische Flora verdrängen würden. (Foto: S. Heinz)

Naturschutzeinsatz am 30. April mit Forstlehrlingen des Forstbezirkes Bärenfels (Sachsenforst) und Kollegen der Naturschutzstation Osterzgebirge

Rund um den Geisingberg gibt es viele Wiesenschätze zu entdecken. Ein ganz besonderes Kleinod liegt zwischen der “Alten Bärensteiner Straße” und der Müglitztalbahn. Hier gedeiht noch eines der üppigsten Feuerlilien-Vorkommen der Region, außerdem Trollblumen und andere gefährdete Bergwiesenarten, die inzwischen ebenfalls selten gewordenen Kreuzottern (einschließlich der schwarzen “Höllenottern”) sind hier noch zu Hause, mitunter brüten Neuntöter im angrenzenden Gebüsch.

Am Freitag kamen Forstlehrlinge des Forstbezirks Bärenfels (Staatsbetrieb Sachsenforst) und Denny Werner, dortiger Mitarbeiter für Waldökologie und Naturschutz, außerdem Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter der Naturschutzstation bei einem Arbeitseinsatz an der Wiese zusammen - corona-konform mit vorherigem negativen Test. Die Teilnehmer stellten einerseits den Holzrahmen für eine Informationstafel auf, die Geisingberg-Wanderer auf diesen Wiesenschatz an der Bahnlinie aufmerksam machen soll.

Wichtiger Tagesordnungspunkt war andererseits der Kampf gegen aufkeimende Lupinen: Eine akute Bedrohung stellt hier, wie auch auf anderen Bergwiesen, die rapide Vermehrung der Lupinen dar. Zwar hübsch anzuschauen und auch von Bienen und anderen Blütenbesuchern gern angenommen, verändert der Neophyt aus Nordamerika die Standortsbedingungen für die althergebrachten Wiesenpflanzen. Lupinen nehmen Licht weg und verfügen über die Fähigkeit, Luftstickstoff in Dünger umzuwandeln. Wo sie wuchern, wird es zu fett für Kreuzblümchen und Blutwurz, Trollblume und Feuerlilie. Die Eutrophierung (Stickstoffübersättigung) der Böden verschafft wenigen Gräsern und Stauden Vorteile, lässt aber genügsame Bergwiesenarten verschwinden.

Die Lupinenausbreitung in Schach zu halten, ist gar nicht so einfach. Einfaches Mähen hilft in der Regel nicht. Vielmehr muss man mit großen Ampferstecher-Werkzeugen versuchen, die bis einen halben Meter in die Tiefe reichenden Wurzeln aus dem Boden zu bekommen. Mühsam, mühsam!

Pflegenotstand: Verbrachen, Verfilzen, Verbuschen

Vor Jahren hatte die Grüne Liga Osterzgebirge die “Wiese an der Bahnlinie” in Pflege. Alljährlich zum Heulager wurde sie durch freiwillige Helfer mit gemäht und beräumt. Doch die Bedingungen dafür gestalteten sich damals immer schwieriger. Dann lag die Wiese mehrere Jahre brach. Sie verfilzte und begann zu verbuschen. Der Trollblumenbestand nahm deutlich ab und die Feuerlilien konnten sich nur durch jährliches quasi-gärtnerisches Unkrautzupfen an ihrem Standort erhalten.

Inzwischen übernahm die Zuständigkeit für die Fläche der Staatsbetrieb Sachsenforst. Der zugehörige Forstbezirk Bärenfels suchte daraufhin Verbündete für eine fachgerechte Pflege und Entwicklung der “Feuerlilienwiese an der Bahnlinie”. So entstand eine Kooperation mehrerer Akteure: Unterstützt von Sachsenforst kümmert sich die Naturschutzstation um Entbuschung und Mahd. Zusätzlich erfolgt jedes Jahr noch ein “Feuerlilieneinsatz” der Madagaskar-AG des Altenberger Gymnasiums, der sich speziell dem Standort dieser vom Aussterben bedrohten Art widmet. Etwa ein Drittel der Fläche bleibt jedes Jahr ungemäht als Rückzugsraum für die Kreuzottern und für Insekten.

(Foto: S. Heinz)(Foto: S. Heinz)(Foto: S. Heinz)(Foto: S. Heinz)(Foto: S. Heinz)
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