Die Obstallee "Alte Eisenstraße" bei Cunnersdorf im Mai 2021. (Foto: T. Lochschmidt)
Auf den Frühling ist Verlass! Wie schon so viele Jahrzehnte zuvor standen auch im Mai 2021 die alten und jungen Obstbäume weiß blühend und herrlich duftend an der Obstallee "Alte Eisenstraße" bei Cunnersdorf. Noch nicht ganz so viele Jahre kommen die Kinder aus dem nahen Kindergarten zu dieser Zeit hinaus auf die Allee und bringen Namensschilder an den Bäumen an. In diesem Mai wurden zwei Apfelbäume mit den Sorten "Signe Tillisch" und "Prinz Albrecht von Preußen" gewürdigt.
Wobei "Namensschilder" etwas untertrieben ist: Dank der Förderung durch die Naturschutzstation Osterzgebirge e.V. können immer wieder farbenfrohe, kleine Tafeln entstehen. Auf ihnen sind die Sortenzeichnungen der Kinder vom Herbst zu finden, eine Beschreibung der interessantesten Sorteneigenschaften sowie auch eine Geschmackseinschätzung durch die Kinder. Die Tafeln werden mittels Maulschlüssel an einen soliden Pfahl geschraubt, während die Kinder gemeinsam die Schraub-Umdrehungen zählen. Die Tafeln sollen mithelfen, die meist kaum noch bekannten alten Apfelsorten vor dem Vergessen bewahren.
Nebenbei gab es allerdings noch so manch anderes am frischen Baumgrün zu entdecken! Grüne Blattläuse, rötliche Blattläuse, Ameisen, die die Blattläuse wegen ihres Zuckersaftes beschützen und Marienkäfer, deren Larven sich dennoch die eine oder andere Laus wegschnappen.
Doch nicht nur Apfelbäume beherbergt die Obstallee. Süßkirschen sind das erste Baumobst unserer Breiten und insgesamt 19 verschiedene Sorten ergänzen als Jungbäume die Allee zwischen Cunnersdorf und Oberschlottwitz. Einige der Bäume wurden in den letzten Jahren von den Kindern selbst mitgepflanzt.
Anfang Juli konnten die Vorschüler bei einer kleinen Exkursion ihre Fertigkeiten beim Finden spezieller Unterschiede zwischen den Früchten verschiedener Kirschsorten beweisen. Dank der Zusammenarbeit in Gruppen konnten alle Sorten fehlerfrei bestimmt und dann natürlich auch gekostet werden. Schließlich gab es in jeder der Vierer-Gruppen mindestens einen „Spezialisten“ für die kniffeligen Merkmale wie Farbnuancen, Fruchtform oder Fruchtfestigkeit.
Einen herzlichen Dank auch für die Finanzierung dieser Aktivität. Ohne die spezielle Begeisterung und Belebung durch die Kinder wäre die derzeit wieder neu entstehende Obstallee nicht halb so bunt, lebendig und berührend!
Thomas Lochschmidt, Grüne Liga Osterzgebirge e.V.
Eine der Obstsorten-Tafeln, die die Kita-Kinder mitgestaltet haben (Grafik: Grüne Liga)