Ohne Ampferstecher keine Chance: Lupinen haben lange Wurzeln und werden per Hand ausgestochen. (Foto: L. Häuser)
Arbeitseinsatz: Mehr Licht und Raum für Bergwiesenflora
Kurz bevor der Mai Einzug hielt und die Pflanzen auch im Osterzgebirge wieder in die Höhe schießen, war noch etwas Wiesenpflege nötig. Gemeinsam mit Auszubildenden des Staatsbetriebes Sachsenforst trafen sich Mitarbeiter und Ehrenamtliche der Naturschutzstation Osterzgebirge e. V. auf der Wiese an der Bahnlinie zum alljährlichen "Lupinenstechen".
Auch wenn die Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus) während ihrer Blütezeit im Juni schön anzusehen ist und von vielen auch als beliebte Gartenpflanze geschätzt wird, hat sie in unserer heimischen Natur wenig verloren. Ursprünglich stammt sie aus Nordamerika und wurde erst im 19. Jahrhundert in Mitteleuropa eingeschleppt. Problematisch ist ihre enorme Dominanz und ihre Fähigkeit, Stickstoff im Boden anzureichern. Die empfindlichen Arten unserer Bergwiesen brauchen allerdings magere Standorte und können dem Konkurrenzdruck von Seiten der Lupine nicht standhalten. Dadurch gefährdet und verdrängt sie selten gewordene heimische Arten wie die Feuerlilie, den Bärwurz und die Trollblume. Die Lupinen zu entfernen, ist also ein Beitrag zum Schutz unserer Bergwiesen.
Um die massiven und tiefen Wurzeln der Pflanze zu erwischen, war einige Kraft und der Einsatz von sogenannten Ampfer-Stechern gefragt. Denn einem Eisberg gleich, verbirgt sich gerade jetzt im Frühjahr der Großteil der Lupinen unterhalb der Oberfläche. Da können die sichtbaren Blätter noch so zart aussehen. Nach getaner Arbeit können sich auch in diesem Frühsommer wieder Klein und Groß an der faszinierenden Farbenpracht und Artenvielfalt der Bergwiesen erfreuen.
Lukas Häuser