Seltener Anblick: Kreuzottern tragen ein typisches Zacken-Muster auf dem Rücken. (Foto: Henriette Schmidt)
Mitmachaktion zur Kreuzotter-Beobachtung im Osterzgebirge
Eine Kreuzotter-Sichtung ist ein besonderes Erlebnis und heutzutage besonders selten: Die Naturschutzstation Osterzgebirge ruft deshalb zur Meldung von Beobachtungen auf. Möglichst mit Fotobeleg und genauem Fundort, eingezeichnet auf einer Karte – das wäre ideal. Wer die Möglichkeit hat, GPS-Daten des Beobachtungsortes zu ermitteln, kann diese ebenfalls melden.
Kreuzottern sind in Sachsen stark gefährdet, im angrenzenden Tschechien gefährdet. Doch sie haben ihre Funktion im heimischen Ökosystem. Um sie und ihre schwindenden Lebensräume sinnvoll zu schützen, ist es nötig herauszufinden, wo genau sie leben. Daher die Mitmachaktion, welche die Naturschutzstation Osterzgebirge für die Sommersaison 2022 ausruft. Denn die ersten Kreuzottern dürften bereits Frühlingsluft schnuppern, sobald Sonnenstrahlen den Boden aufwärmen.
Bräunlich oder grau gefärbt, mit deutlich schwarzem Zacken-Muster auf dem Rücken verschwindet diese Schlange meist flugs im Gebüsch. Sie ist sehr scheu und kommt nur sehr lückenhaft vor. Dort, wo offene Stellen zum Sonnen und genug Beutetiere vorhanden sind, fühlt sie sich wohl. Sie frisst Mäuse, Eidechsen oder Frösche. Und ja, Kreuzottern sind Giftschlangen. Doch sie gehen sehr sparsam mit diesem Gift um, da sie es für die Jagd brauchen. Nur, wenn sie sehr gestört oder in die Enge getrieben werden, nutzen sie es zur Abwehr. Ein Biss ist für Menschen nicht harmlos, aber auch nicht tödlich. Wenn man ein Tier sichtet – möglichst Abstand halten und auf Wegen bleiben. Feste Schuhe und lange Hosen sind ohnehin eine gute Empfehlung für Wanderungen. Übrigens: Es gibt noch zwei weitere Schlangenarten in der Region, Ringelnattern und äußerst seltene Schlingnattern, die beide ungiftig sind. Die ebenfalls ungiftigen Blindschleichen gehören hingegen zu den Echsen.
Kontakt zur Meldung von Kreuzotter-Beobachtungen:
info_at_naturschutzstation-osterzgebirge.de, wenn möglich mit Fotobeleg und genauer Standorts-Auskunft (eingezeichnet in Landkarte, digitaler Karte oder GPS-Daten) oder unter
Telefon: 035056 / 233950