Die Spur eines Eichhörnchens im Schnee. (Foto: S. Klingner)
Rückblick: Spurensuche der Jungen Naturwächter
Einen Samstag lang den Wildtieren auf der Spur mit einer erfahrenen Spurenexpertin
An einem Januar-Samstag verbrachten zehn Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 14 Jahren einen spannenden und erlebnisreichen „Praxistag für Junge Naturwächter“ der Naturschutzstation Osterzgebirge.
Am Tharandter Bahnhof wurden die Teilnehmer*innen voller Vorfreude von den Betreuer*innen Antje Beneke (Naturcamp Dresden), Milana Müller (Johannishöhe Tharandt) und Lukas Vogt (UWZ Freital e.V.) empfangen. Alle waren schon ganz gespannt auf die bevorstehende thematische Wanderung über die schmalen Pfade der Hügel und Berge der Tharandter Naturlandschaft.
Vom Treffpunkt aus ging es zunächst zum Ortsausgang Richtung Grumbach, dem Startpunkt unseres Abenteuers. Bei perfektem Wetter mit Sonnenschein und Windstille führte der Weg in eine kleine, feuchte Schlucht. Unsere Spurenexpertin Antje Beneke leitete die Vorstellungsrunde und stimmte alle mit einem Räucherritual auf den Tag ein. Dies unterstütze uns dabei, den Alltag hinter uns zu lassen, unsere Sinne zu öffnen und für die Spurensuche zu schärfen. Gespannt darauf, wessen und welche Spuren wir heute wohl finden würden, folgten wir der Expertin, bis wir plötzlich bemerkten, dass wir uns in einem Gebiet befinden, in dem Wildschweine leben: Deutlich war der Schlafplatz erkennbar, gleich daneben befand sich das Suhlbecken und etwas weiter weg konnten wir sogar "Mahlbäume" entdecken. Das sind Bäume, die Wildschweine nutzen, um daran ihr Fell zu scheuern - schließlich haben sie keine Finger, um sich zu kratzen. Das war ganz schön aufregend!
Durch das Zuhause der Wildschweine hatten wir einen schönen Ausgangspunkt, um uns Gedanken darüber zu machen, woran man überhaupt erkennen kann, dass Wildtiere unterwegs sind und wodurch sich feststellen lässt, um welches Tier es sich handelt. Gemeinsam fanden wir die Antworten: am Kot, am Fell, an der Fährte, dem Unterschlupf, dem Geruch, bestimmten Fraßspuren und vielem mehr. Noch in der Schlucht legten wir unsere Rucksäcke ab und konnten jede Menge Spuren entdecken: Hier hatte ein Reh ein junges Bäumlein verbissen, dort befand sich der versteckte Bau eines Mauswiesels, aber auch die Spechthöhlen, die Spuren des Birkensplintkäfers, der Kobel eines Eichhörnchens, das Amselnest und vieles mehr konnte unserer nun geschärften Aufmerksamkeit nicht entgehen.
Nach einer geselligen Mittagspause im Sonnenschein führte unser Weg über Stock und Stein Richtung Johannishöhe. Unterwegs entdeckten wir noch einige unterschiedliche Fährten und sahen am Horizont drei Rehe davonhuschen. Zum Abschluss der Wanderung besuchten wir einen imposanten Dachsbau – auch das war sehr spannend! Einen angemessenen Abschluss fand dieser ereignisreiche, unvergessliche Abenteuertag bei prasselndem Feuer auf der Johannishöhe, wo wir uns eigene Fährtenstempel anfertigten.
Lukas Vogt, Umweltzentrum Freital e.V.
Hintergrundinfo: „Junge Naturwächter“ gibt es sachsenweit, denn das Programm wird vom Freistaat Sachsen gefördert. Damit sollen junge Leute an Naturschutzaktivitäten herangeführt werden, die sie im späteren Leben vielleicht ehrenamtlich weiterverfolgen. Die Naturschutzstation beteiligt sich mit etlichen Partnern und Aktivitäten an diesem Programm. Unter anderem werden während der Schulzeit Praxis-Samstage für Naturinteressierte an verschiedenen Orten im Landkreis angeboten, außerdem AGs in einigen Schulen.
Zur Info über die kommenden JuNa-Aktionen sind unsere Veranstaltungskalender die erste Wahl: Hier auf unseren Seiten oder beim Umweltbildungshaus Johannishöhe Tharandt oder beim Umweltzentrum Freital
Fragen? Wir suchen Antworten: info_at_naturschutzstation-osterzgebirge.de