Mit dem Jäger unterwegs - auch solche Tierspuren findet man im Wald (Fotos: J. Märtens / S. Klingner)
Junge Naturwächter: Rückblick "Mit dem Jäger unterwegs"
In unserer dicht besiedelten Landschaft leben vielerlei Wildtiere mehr oder weniger versteckt. Das bestätigte Jäger Richard Wittig-Lenk beim vergangenen JuNa-Praxistag den 15 Teilnehmern – Kindern, Jugendlichen und deren Eltern. Der Jäger plauderte aus dem Nähkästchen, erzählte spannende Geschichten von Begegnungen mit Tieren und auch Menschen. Kerstin Heyne vom Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e.V. begleitete und unterstützte ihn, sie ist in ihrer Freizeit ebenfalls ehrenamtlich als Jägerin tätig. Gemeinsam beantworteten sie zahlreiche Fragen: Kann man Wildschweinen auch am Tage begegnen? Was macht eigentlich der Hund, der den Jäger meist begleitet?
Bei kalt-rauem Wind führte Jäger Richard Wittig-Lenk die Gruppe durch einen Teil seines Reviers außerhalb von Dresden. Und ja – er sei schon oft Wildschweinen am Tage begegnet. Die Tiere sind inzwischen zahlreich in der Stadt beheimatet und laufen auch manchmal vor Autos. Der Job des Jägers ist es in solchen Fällen, verendete Tiere wegzuräumen. Der Jagdhund, der den Jäger auch am JuNa-Praxistag begleitete, ist eine wichtige Unterstützung. „Er verstärkt meine Sinne, riecht und hört Tiere schon von weitem und ist fähig, totes Wild selbst aus dem größten Dickicht herauszuschleppen“, erklärte Wittig-Lenk.
Die „JuNas“, wie die Jungen Naturwächter genannt werden, konnten bei der Tour auch ihr Wissen testen und erweitern. Tierspuren aus Gips mussten zugeordnet werden – bei der Zahl der Tierarten keine ganz leichte Aufgabe. Manch einer verglich die Spuren dann gleich mit den Trittsiegeln im Schlamm auf den Wegen. „Ich würde gern mal einen Streifzug mit dem Jäger am Abend machen“, hörte man von manchen Teilnehmern.
Dass der Jäger auch Naturschützer sein kann, zeigte sich im Laufe der Fragerunden. Wittig-Lenk erzählte vom Gleichgewicht in der Tierwelt, das beibehalten werden müsse. So sei es wichtig, dass etwa Krähen oder Elstern nicht überhandnehmen, denn sie ernähren sich auch von Eiern und Jungvögeln anderer Arten. Die Bestände kleinerer Singvögel können durch solche Brutverluste sehr leiden.
Die Tour war vom Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e.V. organisiert worden. Hier ist eine JuNa-Gruppe im Landkreis angesiedelt, die sich regelmäßig einmal im Monat trifft. Das Programm Junge Naturwächter läuft unter dem Dach der Naturschutzstation Osterzgebirge. Eines der Ziele des Programms ist es, das Interesse für Berufe zu wecken, die mit der Natur zu tun haben. So werden bei Praxistagen und vielerlei Aktionen interessierte Kinder und Jugendliche außerschulisch an praktischen Naturschutz und Artenkenntnis herangeführt. Die Veranstaltungen stehen allen zwischen 9 und 18 Jahren offen.
Alle Termine vom Landschaftspflegeverband werden hier veröffentlicht. Die nächsten Veranstaltungen für junge Leute: „Weiden-Bastelei“ mit Weidenruten am 10.2. und ein Besuch mit Führung im Dresdner Zoo zu den Themen Vögel und Artenschutz (am 9.3.). Anmeldung dafür gern unter bildung_at_lpv-osterzgebirge.de.
S. Klingner