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Seidelbast rosa Blüten und rote Beeren

Links die Frühjahrsblüte des Seidelbast und rechts die Spätsommer-Ansicht mit roten Beeren (Fotos: S. Richter / S. Klingner)

Der Seidelbast blüht

Der Gewöhnliche oder Echte Seidelbast (Daphne mezereum) blüht derzeit wieder im Osterzgebirge! Ja, selbst hier in diesem kühlen Landstrich zeigt sich der Frühling und entlockt dieser streng geschützten, seltenen Pflanze ihre Blüten. Üblicherweise noch bevor ihre ersten Blätter erscheinen. Seidelbast ist giftig, dafür aber wunderschön anzuschauen. Er nutzt die erste, lichtreiche Zeit im Jahr für sich und gedeiht generell eher an Waldsäumen und lichten Stellen - das können z.B. auch Steinrücken sein. 

Inzwischen gibt es etliche Zuchtformen dieses hübschen Frühblühers für den Garten. In der Wildnis hat er eine wichtige Funktion als erste Nahrung für vorwitzige, frühzeitig erscheinende Insekten. Dazu gehören Zitronenfalter, Kleiner Fuchs oder andere Tagfalterarten, die den Winter als fertiges Insekt unterm Laub verbracht haben. Im Frühjahr lechzen sie nach Nektar - der Seidelbast bietet welchen. Klappt alles, wie die Natur es vorsieht, dann bestäuben diese Insekten die Blüten und sorgen so für rote Beeren, die im Spätsommer erscheinen. Auch diese sind giftig, werden aber durch immune Vögel gefressen und verbreitet. Gewöhnlicher Seidelbast mag Mittelgebirge und alpine Gegenden.


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Online: https://www.naturschutzstation-osterzgebirge.de/ [Stand: 12.03.2025]