Projekte & Aufgaben

Menschen an jungen Bäumen mit Stützpfosten

Pflanzaktion bei Höckendorf (Foto: Naturschutzstation OE)

Pflanzaktionen waren wesentlicher Teil des Projektes "Kulturlandschaftselemente". Ob nun auf Grundstücken, deren Eigentümer sich privat mit Pflanzungen betätigten oder bei öffentlichen Aktionen wie dieser hier bei Höckendorf. 2024 konnten dabei entlang einer Straße neue Obstbäume in die Erde gebracht werden.

Viele Pflanzungen, die von Privateigentümern angeschoben wurden, betrafen Hecken. Im Projekt konnte zu diesen Landschaftselementen umfassend beraten werden: Welche Gehölzarten sind für mein Grundstück geeignet? Wie erhalte ich Fördermittel dafür und vor allem: wo beantrage ich diese? Diese und viele andere Fragen konnten beantwortet werden. Doch auch wenn das Projekt bereits beendet ist, gilt weiterhin: Wir von der Naturschutzstation beraten gern zu solchen und ähnlichen Fragen.

Menschen beräumen Heu (Foto: S. Klingner)

Ein Wiesenpflege-Einsatz auf einer naturschutzbedeutsamen Wiese, auf der auch Feuerlilien wachsen. (Foto: S. Klingner)

Wiesenpflege nimmt die vielleicht charakteristischsten Lebensräume des Osterzgebirges in den Fokus: Berg-, Nass- und Frischwiesen sind Unterteilungen mit verschiedenen Artengesellschaften. Im Projekt konnten Arbeitseinsätze auf solchen Wiesen vorbereitet und organisiert werden - dankenswerterweise halfen engagierte Ehrenamtlichen bei der Umsetzung. So konnte etwa eine Fläche, auf der im Sommer auch Feuerlilien blühen, schonend gemäht und beräumt werden. Denn hier wäre schwere Technik fehl am Platze. 
Eins ist allen naturschutzbedeutsamen Wiesen gemeinsam: Sie entstanden durch Nutzung der Kulturlandschaft, haben teils beachtliche Artenvielfalt ausgebildet und müssen weiterhin schonend gepflegt werden, um sie zu erhalten. Schutz durch Nutzung.

Beispiele unserer Arbeitseinsätze im Projekt finden sich hier:

  1. Arbeitseinsatz Steinbrüche Blankenstein 2022
  2. Arbeitseinsatz Streuobstwiese Kesselsdorf 2023
Infotafel vor Obstbäumen (Foto: E. König)

Eine Infotafel zum Lebensraum Streuobstwiese wird errichtet (Foto: E. König)

Auch Fachinformation gehört zum Projekt "Kulturlandschaftselemente": Zum vielfältigen Lebensraum Streuobstwiese konnte bei Limbach eine Infotafel aufgestellt werden. Obstbäume bieten Nahrung und wunderbaren Unterschlupf für allerlei Tierarten. Gerade die Höhlen in alten, knorrigen Obstbäumen werden gern genutzt: Eulen, Fledermäuse oder der seltene "Eremit", eine Käferart, kommen hier unter. Dass die Blüten und Früchte der Bäume viele andere Interessenten anziehen, ist selbstverständlich. Nicht zuletzt der Mensch nutzt das Obst und erhält damit dieses besondere Ökosystem. Wanderern werden dank der Infotafel diese Fakten nun nähergebracht.

Menschen vor einem Steinrücken (Foto: Naturschutzstation OE)

Steinrücken-Exkursion am 2.11.23 (Foto: Naturschutzstation OE)

Überregionaler Erfahrungsaustausch und Vernetzung bei einer Veranstaltung zu Steinrücken, deren Anlage und Pflege am 2.11.2023: Fachleute der Landschaftspflege begutachteten Ergebnisse eines Projektes, bei dem das Biotop Steinrücken im Mittelpunkt stand. Derlei Erfahrungsaustausche wurden im Projekt "Kulturlandschaftselemente" vorbereitet und organisiert.

Steinrücken sind karge, exponierte Standorte, an die sich einige Pflanzen- und Tierarten aber erstaunlich gut angepasst haben. Ob Hitze oder Kälte - Vogelbeerbaum, Seidelbast, Eidechse, Kreuzotter und andere kommen damit klar. Auch Vögel wie Neuntöter oder Grauammer finden hier noch Brutplätze oder Singwarten. Um den Standort Steinrücken zu erhalten - mit seinem offenen, lichten Bewuchs - braucht er spezielle Pflege.

Kopfweiden nach dem Schnitt (Foto: E. König)

Kopfweiden nach dem Schnitt (Foto: E. König)

Kopfweidenpflege fand im Rahmen des Projektes im September 2022 bei Kreischa statt. Im Vorfeld hatte die Projektkoordination zu den Möglichkeiten solcher Pflegemaßnahmen beraten. Vor Ort wurden später "wild verwucherte Köpfe" von Weiden ausgelichtet oder gekürzt, um den typischen Kopfweidenwuchs zu fördern. Bei solchen Weiden, die oftmals entlang von Bächen oder wasserführenden Gräben wachsen, heißt es bei der Pflege "fast zurück auf Null". Nur so entstehen interessante Lebensräume für Tiere, die zum Beispiel Höhlen brauchen: z.B. Gartenrotschwanz, Zaunkönig, Eulen und manche Insektenarten. Die Höhlen würden verschwinden, wenn man die Weiden nicht verschneidet. Denn die Last der Äste ließe die Kronen auseinanderbrechen. Weiden sind widerstandsfähig und treiben schnell wieder aus. Das machte man sich früher zunutze und verwendete die Triebe etwa zum Korbflechten. Da diese Nutzung verschwand, muss der Mensch die Kopfweidenpflege nun anders umsetzen.


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Online: https://www.naturschutzstation-osterzgebirge.de/ [Stand: 13.03.2025]